17- Welche Versicherung muss man als Gründer wirklich haben?
Voll abgesichert als Existenzgründer starten?! Ist das wirklich nötig?

In diesem Gespräch von der Franchise Expo 2019 berichtet die langjährige Versicherungsexpertin Diana Cyris von ihrer eigenen Existenzgründung gemeinsam mit ihrem Mann, den Besonderheiten der Versicherung von Franchisenehmern und gibt allgemeine Tipps zu den wichtigsten Versicherungen für Existenzgründer.

(Audio 9:31 Min)

Diana Cyris wusste gleich nach der Ausbildung, dass sie gerne im Vertrieb arbeiten möchte. Die Arbeit bei einem Verlag hat sie aber als totalen Stress empfunden. Ihr Mann hingegen, Angestellter bei einer Versicherungsagentur, kam immer völlig entspannt nach Hause, erinnert sie sich. So kam es zu der Ursprungsidee sich gemeinsam selbstständig zu machen – eine bessere Work-Life-Balance war also ein Grund für die Selbstständigkeit.

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1995 ist sie in die Selbstständigkeit gestartet. Die größten Zweifel beim Start in die Selbstständigkeit waren darauf bezogen, dass sie sich ja gemeinsam mit Ihrem Mann selbstständig gemacht hat, erinnert sie sich. „Hast du dir das wirklich gut überlegt? Einen Branchenwechsel und dann noch mit dem eigenen Mann?! Das gibt doch nur Streit…“ waren damals die typischen Kommentare.

Diese Zweifel haben sich aber nicht bewahrheitet; es hat alles gut geklappt, gerade weil jeder seinen eigenen Bereich habe, in dem er aktiv ist. Ganz klar hatten sie die Aufgabenbereiche nicht von Anfang getrennt, aber es ergab sich wie von selbst: Durch ihren beruflichen Schwerpunkt war klar, dass sich Cyris zum Beispiel um Dinge wie das Marketing und die Werbung kümmern würde.

Durchsetzungsvermögen beweisen in einer von Männern dominierten Branche

Damals hat sie gespürt, dass Versicherungen eine absolute Männerdomäne waren: Wenn Führungskräfte zu Besuch waren, wurde sie nur gefragt, ob sie denn die Ablage mache und einen Kaffee bringen können, erinnert sie sich. Das habe sie „fürchterlich auf die Palme gebracht.“

Ab 2000 konzentriert sie sich stärker auf den Bereich Firmenkunden, insbesondere auf Franchise-Systeme. Sie wollte damals die Firmenkunden auf Messen ansprechen und wurde abgekanzelt „Sie können ja mal ein paar Flyer verteilen…“ Aber da hatten sie die Rechnung nicht mit ihr gemacht, denn sie wusste, dass sie auf den Messen durchaus Entscheider treffen würde. Und sie sollte Recht behalten.

Heute betreut sie mit ihrem Unternehmen und gemeinsam mit der jeweiligen Franchise-Zentrale die einzelnen Franchise-Partner in Sachen Versicherung. Die Franchise-Zentralen seien ja dafür da ihren Partnern unterstützend zur Seite zu stehen, aber es gebe nun mal Bereiche, in denen man besser mit Spezialisten zusammenarbeite, ist Diana Cyris überzeugt.

Welche Versicherung sollte man als Gründer wirklich haben?

Ein guter Versicherungsschutz sei immer individuell auf das jeweilige Risiko abgestimmt. Man könne aber als Existenzgründer nicht nur für die Versicherungen arbeiten gehen, weiß auch Cyris. Es geht also zunächst um die Grundabsicherung. Ihre Maxime lautet: Jeder soll wissen, welche Risiken es gibt, um dann eigenständig als selbstständiger Unternehmer Entscheidungen zu treffen.

Die wichtigsten Versicherungen für Gründer:

  1. Betriebshaftpflichtversicherung – unangefochtene Nummer eins!
  2. Gibt es ein Lager- bzw. Warenbestand? Dann sollten die Sachwerte versichert werden! Wenn man Immobilien besitzt, auch diese.
  3. Ertragsausfallversicherung oder auch Betriebsunterbrechungsversicherung, sieht Cyris auf Platz 3.

Außerdem sollten Gründer und auch alle anderen, die sich für eine Versicherung interessieren, diese immer vergleichen! Die günstigste Versicherung muss nicht die beste sein – vor allem nicht, wenn sie dann im Schadensfall nicht zahlt. Man sollte den Mittelweg suchen, meint Diana Cyris.

Shownotes