009 – “Bist Du irre?” Wie Christian Kocura durch Xing selbstständig wurde
Eine Xing Nachricht wurde zum "Magic Moment" im Leben von Christian Kocura

Christian Kocura ist seit zwei Jahren Franchisenehmer bei global-office. Der Vollblut-Vertriebler kommt aus Köln, hat Frau und Kinder. Eigentlich hat er sich in seinem früheren Vertriebsjob als Außendientslter wohl gefühlt. Durch eine Xing-Nachricht ist er ohne “seelische Not” wie die Jungfrau zum Kinde in die Selbstständigkeit gerutscht. Trotzdem war er sich schon beim Erhalt dieser Xing-Nachricht sicher, dass genau das sein Weg werden würde. Das Wichtigste für ihn ist, dass die Familie mitzieht. Bis heute hat er diese Entscheidung keine Sekunde lang bereut.

(Audio 18:27 min)

Christian Kocura war vor seiner Selbständigkeit bei Kaufhof und dann im Außendienst für den Vertrieb von Raucherbedarf tätig. Ihm ging es gut und er hat als Vertriebler gutes Geld verdient. Es gab keinen ernsten Grund für ihn, sich selbstständig zu machen. Doch eine Xing-Nachricht wurde zum entscheidenden “Magic Moment” in seinem Leben.

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Keine große Notwendigkeit sich selbstständig zu machen

Die Idee “ich könnte mal was anderes machen” waberte nur diffus in seinem Kopf herum, ohne dass er je mit seiner Frau darüber gesprochen hätte. Doch hatte er einen Freund dabei beobachten können, wie dieser sich selbstständig machte und so auch tagsüber sich zeitweilig seinen Kindern widmen konnte. Dadurch konnte er eine leichte Sehnsucht verspüren, die aber nicht so stark war, als dass er dieses Risiko in Zeiten kurz nach dem Kauf eines Eigenheims und der Geburt seiner Kinder wirklich hätte eingehen wollen.

Und doch merkte er, dass man bei einem Angestelltenjob ständig an seine Grenzen kommt, wenn man viel arbeitet und stets versucht Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Er sehnte sich nach mehr Zeit für die Familie. Nur erschien es ihm aus genau denselben Gründen kaum möglich, gleichzeitig etwas Neues aufzubauen, eine Marke zu etablieren und so eine Selbstständigkeit in Gang zu bringen.

“Das Harakiri-Manöver einer Gründung wäre so immens groß gewesen, dass es für mich tatsächlich immer nur eine Vision geblieben ist”

Eine Xing-Nachricht als “Magic-Moment”

Dann erhielt Christian Kocura eine Xing-Nachricht von Erik Krömer, dem Franchisegeber von global office (Erik hat übrigens auch schon seine Unternehmerstory hier im Podcast erzählt). Die Message in seiner Xing-Nachricht war im Grunde nur “Bau Dein eigenes Ding auf und mach Dich selbstständig”.

Die Nachricht erreichte Christian zwischen Weihnachten und Neujahr. Einer der wenigen Momente, wo es für ihn ruhiger wurde und er ein wenig durchatmen konnte.

Ehefrau: “Bist du irre?”

Seine Frau saß dabei und erklärte ihn kurzerhand für irre. Sie fragte ihn, wie er auch nur über Franchise und Selbständigkeit nachdenken könne. Trotzdem fand Christian die Idee eines Einstiegs in ein vertriebslastiges Franchisesystem so interessant, dass er sich zwei mal mit Erik Krömer traf. Seine Frau tolerierte die Treffen, wofür er ihr heute sehr dankbar ist.

Einmal war seine Frau dabei. Sie wurde bei diesem Treffen so davon überzeugt, dass sie anschließend zu Christian sagte “WIR machen das!”, obwohl sie selbst gar nicht Franchisenehmerin bei global office wurde.

Die Familie muss bei der Gründung mitziehen

Daran erkennt man, wie wichtig der Support der Familie bei solchen Veränderungen ist. Es ist eine gemeinsame Aufgabe, egal ob der Partner mit einsteigt oder ihm private oder mentale Unterstützung bietet.

Der Aufbau eines Unternehmens ist eine große Herausforderung. Man muss die Ärmel hochkrempeln und Gas geben. Zieht dort der Partner oder die Partnerin nicht mit, hat man eine weitere Baustelle zu bewältigen. Das ist nicht förderlich für den Erfolg der Unternehmung und die eigene Zufriedenheit.

Eine Gründung kurz nach der Geburt seiner Kinder

Als Christian Kocura die Entscheidung traf zu gründen, waren seine Kinder gerade einmal drei Monate alt. Viele Menschen fangen in dieser Zeit an zu zweifeln, ob sie dann ins Risiko gehen können. Sowohl aufgrund des finanziellen Risikos als auch aufgrund des zu erwartenden zeitlichen Aufwands bei einer Existenzgründung.

Christian hat sich trotzdem dafür entschieden. Denn er wusste worauf er sich einließ. Er kommt aus dem Vertrieb und wusste, dass sein Aufgabenschwerpunkt im Falle einer Selbstständigkeit mit global office weiterhin im Vertrieb liegen würde. Das ist eine Besonderheit dieses Franchisesystems, dass die Kernleistung eines Callcenters mit weiteren Dienstleistungen von der Systemzentrale erbracht wird und die Franchisenehmer als Vertriebspartner und Berater tätig sind.

Hier erläutert Christian den Vorteil der Partizipation am späteren Umsatz des Kunden mit der Systemzentrale gegenüber eines Stundenhonorars.

Selbstständigkeit im Homeoffice

Seine Arbeit findet im Homeoffice statt. Das war er schon aus den letzten 15 Jahren im Außendienst gewohnt. Er kannte den Vorteil, tagsüber zwischendurch nach den Kindern schauen zu können. Auch den Nachteil der Schreibtischarbeit in den Abendstunden und am Wochenende kannte er.

 “Die Dankbarkeit, dass ich meine Kinder zu der Zeit erleben kann, wann ich es entscheide, ist ein riesengroßer Vorteil und den möchte ich nicht mehr hergeben!”

Das bewahrt natürlich auch Christian nicht vor kritischen Rückfragen seiner Frau, wenn er zu späterer Stunde am Abend noch arbeiten möchte.

“Ich sagte “Du, ich mach das nicht nur für mich!” Und da kam tatsächlich auch die kritische Frage meiner Frau, ob ich mir da sicher bin, dass ich es nicht nur für mich mache. Und das hat bei mir selbst den Gedanken ausgelöst, dass ich es auch mir selbst beweisen wollte. Dass ich ein eigenes Unternehmen aufbauen und führen kann. Man macht das wirklich auch für sich selber und nicht nur für die Familie.”

Die Familie spielt mit, wenn die Karten offen auf dem Tisch liegen

Wichtig ist an dieser Stelle mit offenen Karten mit seinem Partner oder seiner Partnerin zu spielen. Sonst hat man nach Christians Einschätzung den Feind im eigenen Haus. Und den kann man nicht gebrauchen, wenn man sich um sein Geschäft kümmern möchte.

Die Kundengewinnung findet für Christian häufig bei Veranstaltungen in den Morgen- oder Abendstunden statt. Traditionell die Zeit, die den Kindern vorbehalten ist. Dessen sollte man sich bewusst sein und auch die Familie muss es aushalten können. Dafür holt Christian seine Kinder Mittags von der Kita ab.

Unbegründete Zweifel vor der Selbstständigkeit

Christian spricht regelmäßig mit Leuten, die durchaus Interesse an einer Selbstständigkeit hätten. Doch sie trauen sich nicht. Dabei hält Christian die Welt da draußen für groß und bunt genug.

 “Es gibt so viele Möglichkeiten da draußen Geld zu verdienen.”

Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass auch er sich zu Beginn Sorgen gemacht hat. Er war ein gutes Einkommen aus seiner Vertriebstätigkeit gewohnt und sie hatten gerade frisch ein Haus gekauft. Das möchte man nicht hergeben.

Ein guter Gründungsberater als wertvoller Begleiter

Deshalb arbeitete er zusammen mit einem Gründungsberater an einem Businessplan. Diesen hat er für sich selber noch einmal verschlechtert und so ein Worst-Case-Szenario erstellt, mit dem er emotional klar kam. Wenn es denn so weit käme.

 “Bis heute habe ich noch keine Sekunde bereut!”

Er hält die Beschäftigung mit einem Worst-Case-Szenario für wichtig, denn es kann passieren. Von Sportverletzung bis zu unternehmerischen Schwächen, alles ist möglich. Insofern würde Christian immer mit der Sicherheit an den Start gehen wollen, zu wissen, dass wenn es schlecht läuft, er über die Runden käme.

Dabei lohnt es sich, Geld in einen guten Gründungsberater zu investieren. Auch ein befreundeter Steuerberater reicht im Zweifelsfall nicht für eine fundierte Vorbereitung aus.

Wichtig ist die Gemeinschaft unter Unternehmern

Ganz besonders schätzt Christian Kocura die Kooperation mit zwei Franchisenehmer-Kollegen in Köln. Es ist eine enge Kooperation zwischen den drei Franchisenehmern von global-office und es findet ein fast täglicher Austausch statt. Dabei kommen drei sehr unterschiedliche Typen mit unterschiedlichem beurflichen Hintergrund zusammen, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf die selbe Sache schauen. Irgendeiner von ihnen hat den passenden Ansatz, so dass Christian sehr selten mit ungefiltertem und unausgesprochenem Frust nach der Arbeit in den Kreis seiner Familie zurück kommt.

 “Da kann man natürlich auch mal Frust ablassen, bei seinen Kollegen. Da ist Kooperation statt Einzeltum echt ein Schritt zum Erfolg gewesen.”

So ist aus Christians Sicht der Austausch mit Gleichgesinnten extrem wichtig. Zum Beispiel auch bei den Unternehmerrunden des Netzwerks BNI, an denen er regelmäßig teilnimmt.

Führung und Mitarbeiter

Als Einzelselbstständiger ist Christian eng eingebettet in einem Kooperationsteam. Das Thema Führung von Mitarbeitern möchte er auf später verlagern, wenn seine Kinder aus dem Gröbsten raus sind.

Shownotes