44 – Ein Psychologe analysiert sich selbst (mit Markus Brand)
Wie Du als Unternehmer die richtigen Schlüsse aus Deiner Persönlichkeit ziehst, am Beispiel vom Psychologen und Unternehmer Markus Brand

"Wenn mehr Leute wissen würden wer sie sind, würden sie für sich ein passenderes Leben wählen." Das sagt der Psychologe Markus Brand in diesem Podcast. Dieses Zitat verdeutlicht, warum es sich lohnen kann, sich mit seiner (Unternehmer-)Persönlichkeit zu beschäftigen, um dann im beruflichen und privaten Alltag sein Leben darauf auszurichten. Um dafür ein Beispiel zu geben, analysiert sich der Psychologe in diesem Gespräch selbst und beschreibt auf Basis seiner Persönlichkeit, welche teils radikalen Veränderungen er deshalb in seinem Leben vorgenommen hat.
Psychologe analysiert sich selbst

 

Markus Brand ist Psychologe. Er geht auf die Persönlichkeit des Menschen ein und hilft beim Erkennen der eigenen Haltung, Antreiber und Motive. Daraus leitet er in seinem beruflichen Alltag Teamkonstellationen in Organisationen ab.

Markus war verheiratet und hatte eine Tochter. Er trennte sich und lebt nun seit über 10 Jahren in einer Männer-WG, was eher ungewöhnlich ist. Mit seiner neuen Partnerin behält er einen getrennten Wohnsitz bei. Denn er hat bewusst eine Konstellation gewählt, die zu ihm passt.

Familie

Jeder liebt seine Familie. Jedoch auf unterschiedliche Art und Weise. Markus erzieht seine Kinder eher partnerschaftlich. Das ist das Gegenteil zur Fürsorge. Er möchte mit ihnen auf Augenhöhe umgehen. Gleichzeitig braucht er auch Zeit für sich. Sich dabei um ganz kleine Kinder zu kümmern, kann belastend sein. Werden sie älter, überträgt er ihnen sehr schnell viel Verantwortung.

Andere haben einen anderen Bezug zur Familie. Das unterschiedliche Verständnis von Familie wirkt sich wiederum in seinem unternehmerischen Alltag auf den Umgang mit Mitarbeitern aus. Es gibt natürlich MitarbeiterInnen, die Familie und Fürsorge anders verstehen. Kann ein Elternteil nicht kommen, weil das Kind  krank ist, ist es für ihn schwer zu verstehen. Doch für die andere Person ist es als Mutter oder Vater gerade genau das Richtige. Auch wenn er anders damit umgehen würde.

„Die Unterschiedlichkeit im Leben zu erkennen und zu akzeptieren, das ist ganz wichtig“

Selbstakzeptanz und Toleranz

Häufig ist ein Unternehmer als Persönlichkeit anders unterwegs als ein Angestellter. Das Mission Statement des Instituts für Persönlichkeit lautet „Self-Respect and Tolerance“. Es verweist auf die positiven Effekte einer höheren Selbstakzeptanz. Dies gelingt über das Wissen über Antreiber, Motive und den Persönlichkeitskern. Dabei hilft sein Institut natürlich gern. Gleichzeitig geht es um Akzeptanz, Respekt und Toleranz gegenüber Andere:

„Es müssen nicht alle die Welt so sehen wie ich sie sehe. Gerade für Unternehmer kann das eine herausfordernde Erkenntnis sein“

Man sollte Andere so behandeln, wie sie behandelt werden wollen. Viele Menschen neigen dazu, andere zu behandeln wie sie selbst behandelt werden wollen. Gut verständlich ist in diesem Zusammenhang das Bild von dem Angler:

„Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!“

Führungskräfte vergessen das häufig. Sie angeln mit einem Köder der ihnen selbst schmeckt. Sind sie bspw. statusaffin dann locken sie Mitarbeiter mit Geld, dickem Auto etc.. Das muss nicht zwingend zum Mitarbeiter passen.

„Das was ich brauche brauchen nicht unbedingt die Anderen. Da eine Idee zu bekommen ist für Unternehmer extrem wichtig.“

Das zu mir passende Leben

„Wenn mehr Leute wissen würden wer sie sind, würden sie für sich ein passenderes Leben wählen.“

Mit dieser Aufgabe wollte Markus Brand seine Karriere als Psychologe angehen. Sein erster Versuch sollte über das Fernsehen gehen, um möglichst viele Leute mit dieser Botschaft zu erreichen. Es hat nicht funktioniert. Also wechselte Markus in ein „Train the Trainer“-Modell, so dass er über die Multiplikatoren über die Jahre ähnlich viele Menschen erreicht. Sicher waren bei diesen Versuchen und Entscheidungen nicht nur wohltätige Motive im Spiel, sondern auch Status, Einfluss und Erfolg.

Persönlichkeit und Führung

Markus ist gerne viel mit Menschen in Kontakt: Sein Beziehungs- und Geselligkeitsmotiv sind hoch. Ebenso die Motive Konsens und Harmonie. Das wirkt sich auf seine Führung von Mitarbeitern aus. Kritisieren fällt ihm schwer und er ist schlecht im Durchzugreifen, wenn etwas nicht läuft wie gewünscht.

Tipp an die Zuhörer

„Beschäftige Dich mit Dir selbst, aber nicht nur auf dem Meditationskissen. Denn du brauchst einen Vergleich mit Anderen, um herauszufinden ‚Was sind meine USPs? Wo bin ich unique? Was macht mich aus?'“

Shownotes

Institut für Persönlichkeit: https://www.institut-fuer-persoenlichkeit.de

Buch “Die 16 Lebensmotive in der Praxis”: https://amzn.to/2rn354q (*Affiliate)

Episode 043 – Die (perfekte) Persönlichkeitsstruktur eines Unternehmers (mit Psychologe Markus Brand): https://www.unternehmer-gesucht.com/ratgeber/043-die-perfekte-persoenlichkeitsstruktur-eines-unternehmers-mit-psychologe-markus-brand/