Consulting – was bringt die Unternehmensberatung dem Unternehmen?

Während bei einem Coaching der Klient von einem Coach unterstützt wird, um seine eigenen Ideen für die Unternehmensweiterentwicklung zu finden, spricht beim Consulting der Berater klare Handlungsempfehlungen aus. Diese Empfehlung ist Teil des Beratungsprozesses im Unternehmen, welcher aus einer Analyse, der Planung inklusive Umsetzung und einer Kontrolle besteht. Doch was ist Consulting nun genau?

Was ist Consulting?

Die Consulting-Definition lautet, dass Consulting eine Dienstleistung ist, die von spezialisierten Beratern oder von Consulting-Firmen für den Klienten erbracht werden. Ein anderer Name dafür ist auch Unternehmensberatung. Daraus ergibt sich, dass das Aufgabengebiet sehr breit gesteckt ist, denn beraten werden kann über:

  • Marketing
  • Personal
  • Logistik
  • Fertigung
  • IT

Normalerweise ist mit dem Begriff Consulting ein externes Consulting-Unternehmen gemeint, das entweder projektbezogen oder dauerhaft berät und unterstützt. Da es sich hierbei um einen externen Berater handelt, erfolgt die Beratung objektiv, da der Consultant kein persönliches Interesse an dem Unternehmen hat. Alternativ gibt es auch internes Consulting, bei dem ein Angestellter die beratende Rolle einnimmt.

Gibt es einen Unterschied zur Unternehmensberatung?

Der englische Begriff „Management Consulting“ bedeutet auf Deutsch „Unternehmensberatung“. Somit arbeitet sowohl ein Consultant wie auch ein Unternehmensberater betriebswirtschaftliche Problemstellungen auf und agiert entsprechend. Üblicherweise wird die Dienstleistung Consulting von privatwirtschaftlichen Unternehmen beauftragt, aber auch von Organisationen oder öffentlichen Stellen.

Welche Aufgaben hat das Consulting?

Ein Consultant findet Lösungen für bestimmte Probleme eines Unternehmens. Die Hauptaufgabe liegt daher darin, ein Unternehmen strategisch neu auszurichten. Die Aufgaben eines Consultings können beispielsweise sein:

  1. Erschließung neuer Märkte
  2. Einsparung von Kosten
  3. Neuausrichtung eines Unternehmens

Dafür wird das Consulting-Unternehmen zunächst einmal eine Ist-Analyse durchführen und die Schwachstellen durchleuchten. Zu den typischen Aufgaben gehören daher auch das Sammeln von Daten und die entsprechende Analyse der Prozesse.

Im Anschluss daran werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, damit die Probleme des Unternehmens gelöst werden können. Schon in der Planungsphase können so Fehler von wichtigen Projekten vermieden und mögliche Risiken aufgedeckt werden.

Im letzten Schritt werden dann die Lösungsansätze den Verantwortlichen des Unternehmens präsentiert. Häufig erfolgt auch eine Begleitung bei der Umsetzung der Maßnahmen und eine spätere Nachkontrolle.

Welche Arten von Consulting für Unternehmen gibt es?

Die Beratung in einem Unternehmen ist vielfältig und einem stetigen Wandel ausgesetzt. Zu den Klassikern von Consulting für Unternehmen gehören:

  • Organisationsberatung: Entwicklung der Organisation, Restrukturierung des Unternehmens und Turnaround (Umkehr zum Positiven)
  • Strategieberatung: Entwicklung von Unternehmens-, Markt-, Wettbewerbs und Wachstumsstrategien sowie die Entwicklung von Geschäftsmodellen
  • Prozessberatung: Optimierung der Prozesse, Management der Prozesse und Steigerung der Effizienz
  • Führungsberatung: Steuerung des Unternehmens, Organisation der Führung und Entwicklung von Managementmodellen

Consulting kann sämtliche Bereiche der Wertschöpfungskette betreffen, wie zum Beispiel die Produktion, das Marketing und den Vertrieb, den Einkauf, die Finanzen und die Logistik.

Was ist ein Human Resources Consultant?

Ein Human Resources (HR) Consultant ist ein Berater, der sich auf den Personalbereich fokussiert und daher ein bestimmtes Fachgebiet hat. Der Arbeitsalltag eines HR-Beraters ist von Einzelprojekten bestimmt, die in der Regel kürzer sind und bei denen oftmals gleichzeitig mehrere nebeneinander laufen.

Ein HR-Consultant ist sehr häufig mit besonders kritischen Themen konfrontiert, wie zum Beispiel mit Umstrukturierungen. Er bietet spezielle Beratungsdienstleistungen im Bereich der Personalbetreuung.

Was zeichnet eine Beratungskonzeption aus?

Jede Problemlösung beruht auf einer Beratungskonzeption. Dabei handelt es sich um einen umfassenden Entwurf, der das Leistungsangebot, die Philosophie und die Beratungsstrategie des Consulting beinhaltet. Diese wird an die Aufgabenstellung des Klienten sowie an dessen Erwartungshaltung angepasst.

Die Beratungskonzeption besteht aus:

Beratungsphilosophie Die Verhaltensmuster, Werte und Ziele der Beratungsphilosophie des Kunden.
Beratungsleistung Das Leistungsangebot, welches sich auch durch die Größe des Kunden, die Branche, den Beratungsfokus und den Spezialisierungsgrad definiert.
Beratungsstrategie Die Strategie der Beratung, die sich aus dem Beratungsstil und der Beratungsmethode zusammensetzt. Das bedeutet das eingesetzte Instrumentarium oder die angewendete Methode für die Beratungsleistung sowie die Kommunikation und den Umgang mit dem Kunden.
Entscheidungsbefugnisse des Beraters Die Entscheidungsbefugnisse, die dem Consulting Unternehmen eingeräumt werden.
Gut zu wissen:
Da jeder Beratungsauftrag und jede Ausgangssituation anders ist, ist auch das Beratungskonzept unterschiedlich auf jeden Klienten bezogen.

Wie läuft der Beratungsprozess ab?

Jedes Unternehmen ist anders und daher gibt es keine Standardkonzepte, die greifen. Aus dem Grund orientieren sich auch Projektideen und Beratungsschwerpunkte am realen Unternehmen und nicht an Idealvorstellungen. Sehr wichtig bei einer Unternehmensberatung sind die Prioritäten des Unternehmens, daher ist es erforderlich, dass der Berater die jeweiligen Ziele inklusive der finanziellen Ressourcen sowie die Kosten des Projekts bespricht.

Eine Beratung gliedert sich in verschiedene Prozesse, abhängig von der Kundengruppe und der jeweiligen Branche erfolgt die Beratung entsprechend den spezifischen Problemen meistens nach dem folgenden Muster:

  • Erstellen einer Ist-Analyse und Definieren der vorhandenen Probleme
  • Durchführung der Beratungsleistung, inklusive der Konzeption, der Implementierung und der Kontrolle der Umsetzung
  • Vermittlung von Sachverhalten an den Kunden mit Lösungsvorschlägen und Erklärung von Vorgehensweisen

 

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Wie erfolgt die Beratungsorganisation?

Abhängig von dem zu beratenden Unternehmen, den jeweiligen Schwerpunkten, dem Umfang und der Art der Beratung macht sich das Consulting-Unternehmen schon vor Beginn der Arbeit ein umfassendes Bild von dem zu beratenden Unternehmen.

Wie ist ein Beratungsprojekt organisiert?

Zunächst einmal werden dem Kunden die geplanten Maßnahmen erläutert. So können Unsicherheiten und Unklarheiten schon in einer frühen Phase aus dem Weg geräumt werden. Gleichzeitig erhält der Klient eine konkrete Vorstellung, mit was er in nächster Zeit konkret zu rechnen hat. Auch der inhaltliche und zeitliche Einsatz wird besprochen.

Danach legt der Consultant fest, wer der Projektleiter ist und welche Stakeholder betroffen sind. Auf Basis des Angebots und der Dokumentation, die vom Kunden bereitgestellt wurde, wird ein Lösungskonzept entwickelt. Die Ziele werden in der Ist-Erfassung definiert.

Wie hoch sind die Kosten für Consulting?

Die Honorare für Consulting-Unternehmen sind sehr unterschiedlich und es gibt eine große Bandbreite. So kostet zum Beispiel ein Projektleiter zwischen 1150 € und 2275 € pro Tag. Für eine IT-Beratung betragen die Tagessätze gerne zwischen 950 € und 1800 €. Wird eine Strategieberatung benötigt, so kostet der Einsatz eines Unternehmensberaters zwischen 850 € und 1975 €. Abhängig vom Projekt können die Kosten aber auch darüber liegen. Diese Sätze wurden vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) in einer Umfrage unter 203 Beratungen ermittelt. (Quelle: https://www.bdu.de/media/352677/studie-honorare-2016.pdf)

Lohnt sich Consulting für mein Unternehmen?

Manchmal verfügt ein Unternehmen über Möglichkeiten und Kapazitäten, die es selbst nicht ohne Hilfe eines Consulting-Unternehmens erkennen kann. Genauso kann es aber auch sein, dass Vorschläge seitens des Unternehmens bei den Untergebenen nicht auf Gegenliebe stoßen. Ein professioneller Berater schärft den Blick fürs Wesentliche und kann den Mitarbeitern den Sinn neuer Prozessabläufe vielleicht besser erläutern.

Bei einem Consulting-Unternehmen mit Branchenkenntnissen ist die Anerkennung der Mitarbeiter häufig einfacher. Zukunftsfähigkeit muss erarbeitet werden und entsteht nicht von alleine. Das bedeutet auch, dass sich ein Unternehmen laufend neu an den Markt anpasst und sich neu erfindet. Von der Überzeugungskraft und der Beratungsqualität hängt es ab, ob Investitionen oder eine mögliche Prozessoptimierung nur ein Denkmodell bleiben oder tatsächlich zeitnah umgesetzt werden.

Welche Vorteile externer Beratungen gibt es?

Die Vorteile von professionellem Consulting liegen auf der Hand:

  1. Bei Unternehmensberatern handelt es sich um echte Profis, die die Fallstricke ganz genau kennen und Spezialisten auf ihrem Gebiet sind
  2. Ein externes Consulting-Unternehmen sieht das Unternehmen und das Projekt neutral von außen
  3. Das Unternehmen kann sich auf sein eigentliches Unternehmensziel fokussieren und benötigt keine eigene Ressourcen, um ein Problem zu lösen
  4. Mit einer Consulting-Firma wird das Problem meist schneller gelöst

Welche Nachteile gibt es?

Natürlich gibt es auch einige kritische Stimmen. Zu den Nachteilen zählen:

  1. Der Einsatz eines Consulting-Unternehmens ist teuer
  2. Der externe Berater besitzt kein firmeninternes Wissen der Arbeitsabläufe und muss erst eingearbeitet werden
  3. Der Berater ist nicht immer vor Ort und daher teilweise nicht sofort ansprechbar
  4. Mitarbeiter haben zu externen Unternehmen oftmals weniger Vertrauen

Welche Alternativen zu Consulting gibt es?

Ein Nachteil ist, dass bei einem Consulting in der Regel ein externer Berater eingeschaltet wird. Das ist von vielen Unternehmen nicht gewollt und auch Coaching bietet keine Alternative, da es hierbei meistens um individuelle Veränderungen der Prozesse geht. Eine Alternative zum Consulting sind Gruppenprozesse, die mit unternehmenseigenen Projektteams durchgeführt werden.

Fazit: Consulting bietet viele Vorteile, hat aber auch einige Nachteile

Consulting ist eine tolle Lösung, wenn du gerne auf ein externes Beraterteam zurückgreifst, weil du zum Beispiel keine eigenen Ressourcen hast. Allerdings ist für den Einsatz von einem Unternehmensberater eine gewisse Vorarbeit erforderlich, da sich der Berater in dem Unternehmen und seinen Arbeitsprozessen noch nicht auskennt.

 

Bildquelle: pixabay.com / cegoh