Gründung in der „grünen“ Branche: Chancen und Ideen

Wer sich selbständig machen möchte, braucht eine erfolgversprechende Geschäftsidee. Dabei muss auch berücksichtigt werden, welche Zukunftsperspektiven sie bietet. Schließlich soll sie nicht nur kurz-, sondern langfristigen Erfolg und ein stetiges Wachstum ermöglichen.

Die „grüne“ Branche ist dafür derzeit eine der besten Anlaufstellen. Nicht nur, dass bereits jetzt ein großer Bedarf an nachhaltigen Lösungen für verschiedenste Probleme besteht. Die Tendenz ist mittel- bis langfristig außerdem steigend, und zwar in rasantem Tempo. Wer also vom eigenen Unternehmen träumt, aber noch nach der passenden Geschäftsidee sucht, der sollte sich einmal in der „grünen“ Branche umsehen.

Zukunftspotenziale der Branchen, Jobs & Co rund um Nachhaltigkeit

Es handelt sich um einen Begriff, der noch relativ neu und nicht klar definiert ist. Trotzdem weiß fast jeder, was mit der „grünen“ Branche gemeint ist. Im Großen und Ganzen handelt es sich um alle Bereiche, die mit der Nachhaltigkeit sowie mit ökologischen Themen in Zusammenhang stehen. Diese stellen schließlich den wohl wichtigsten Trend dieser Zeit dar und daher wird die Umschreibung „grün“ mittlerweile in unterschiedlichsten Zusammenhängen gewählt. Es gibt zum Beispiel „grüne“ Jobs oder „grüne“ Kosmetik, um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. Gemeint ist stets, dass ökologische Aspekte eine Rolle spielen und ein Wandel angestrebt wird, um die Klimakatastrophe zu verhindern, die sich schon jetzt in vielen Lebensbereichen bemerkbar macht. Das Thema wird daher auch in Zukunft eine große Relevanz haben und zunehmend in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken. Das führt zum Beispiel dazu, dass die Politik reagieren und strengere Gesetze erlassen muss, die Unternehmen vor so manche Herausforderung stellen. Für solche und ähnliche Probleme braucht es dann innovative, eben „grüne“ Lösungen und genau deshalb handelt es sich um eine Wachstumsbranche mit hervorragenden Zukunftsperspektiven für jeden, der solche Lösungen offeriert – und zwar am besten, bevor dies die Konkurrenz tut.

Welche Bereiche gehören zur „grünen“ Branche?

Prinzipiell kann nicht exakt eingegrenzt werden, wann es sich um eine „grüne“ Branche oder einen „grünen“ Beruf handelt. Schließlich kann in jedem Segment ökologisch gewirtschaftet werden oder eben nicht. Jedes Unternehmen muss daher mittlerweile auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen, wenn es beispielsweise um die Produktion oder um Logistik geht. Selbst, ob in den Büros noch auf Papier oder digital gearbeitet wird, macht diesbezüglich einen Unterschied. Dennoch könnte die „grüne“ Branche insofern eingegrenzt werden, als dass das Hauptanliegen des jeweiligen Unternehmens dem Umwelt- und Klimaschutz dient. Jeder Selbständige, der alleine oder mit Angestellten daran arbeitet, nachhaltige(re) Lösungen für aktuelle und zukünftige Probleme zu entwickeln, zählt somit hinzu. Dasselbe gilt bei den Berufen, denn als „grüne“ Berufe werden prinzipiell bezeichnet:

  • Jobs in der Agrar-, Fisch- oder Forstwirtschaft
  • Jobs im Landschafts- und Gartenbau
  • Jobs in der Haus- oder Landwirtschaft
  • Jobs in der Milchtechnologie oder -wirtschaft
  • Jobs in der Pflanzentechnologie
  • Jobs in der Tier- oder Pferdewirtschaft
  • Jobs als Winzer
  • Jobs als Revierjäger
  • Jobs in der Wald- und Landschaftspflege

Insgesamt werden 14 verschiedene Berufe als „grüne“ Berufe betitelt. Doch wer sich in der „grünen“ Branche selbstständig machen möchte, muss nicht zwingend einen dieser Berufe ausüben. Vielmehr kommt es darauf an, dass durch das Unternehmen eine grundlegende Veränderung in der Arbeitswelt hin zu mehr Nachhaltigkeit angestoßen wird. Stichwort: ökologischer Wandel. Dieser steht mit erneuerbaren Energien im Zusammenhang, mit Umweltschutz, mit der Reduktion von Emissionen oder des Energieverbrauchs, mit dem Schutz oder der Sanierung von Ökosystemen, mit der Informatik, mit erneuerbaren Energien, mit der Verringerung der Umweltverschmutzung sowie der Müllmengen oder auch mit einer allgemeinen Anpassung an den Klimawandel. Letzterer ist nämlich heutzutage für jedes Unternehmen zu einem wichtigen Thema geworden und auch hier ist die Tendenz in den kommenden Jahren sowie Jahrzehnten weiter steigend.

Welche Chancen ergeben sich daraus für Gründer?

Fakt ist also, dass sich die Wirtschaft nicht nur in Deutschland derzeit in einem Wandel befindet. Um diesen ökologischen Wandel zu stemmen, braucht es neuartige Lösungen für ebenso neuartige Probleme. Viele dieser Lösungen gibt es bislang noch nicht oder in zu geringer Anzahl, was für die Unternehmen große Probleme bedeutet. Sie sind deshalb bereit, viel Zeit oder Geld zu investieren, um akute sowie zukünftige Herausforderungen zu meistern und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das eröffnet Startups große Chancen, wenn es darum geht, sich in der „grünen“ Branche zu etablieren oder der erste Anbieter für innovative Lösungen zu sein. Wer jetzt also den richtigen Riecher hat, wie man so schön sagt, kann sich schnell am Markt etablieren; vielleicht sogar als Marktführer. Für angehende Gründer, die derzeit nach einer Geschäftsidee suchen oder bereits wissen, dass sie sich in der „grünen“ Branche selbständig machen möchten, ist nun somit der optimale Zeitpunkt gekommen.

Schritt für Schritt zum richtigen Businessplan

Wie bereits deutlich wurde, ist die „grüne“ Branche sehr weit gefasst. Das bedeutet, dass es eine Vielzahl an möglichen Geschäftsideen gibt und sicherlich jeder eine passende Wahl findet. Selbst, wer bislang keine Erfahrung mit ökologischen Themen hat, kann sich schnell einarbeiten und mit Hilfe entsprechender Fachkräfte ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen. Der Gründer selbst hat schließlich eher die organisatorische als die fachliche Verantwortung. So jedenfalls kann die Aufgabenverteilung aussehen. Wer bereits in einem „grünen“ Beruf arbeitet, kann hingegen auch als Solo-Selbständiger gründen, falls diese Arbeitsweise bevorzugt wird. Es lohnt sich also, eingangs Fragen zu beantworten, wie:

  • Wie soll in Zukunft gearbeitet werden?
  • Sollen eigene Mitarbeiter eingestellt werden?
  • Wie hoch ist das verfügbare Budget?
  • Wie viel Geld und Zeit kann in das Startup investiert werden?
  • Soll es sich (vorerst) um eine neben- oder hauptberufliche Selbständigkeit handeln?

Damit ist die Liste noch nicht zu Ende. Es gilt also, alle Phasen der Existenzgründung zu durchlaufen und einen stichfesten Businessplan zu entwickeln. Dann lässt der Erfolg in der „grünen“ Branche gewiss nicht lange auf sich warten.

Geschäftsideen für Startups in der „grünen“ Branche

Wer sich immer noch nicht vorstellen kann, wie genau die Geschäftsidee für eine Gründung in der Branche aussehen kann, findet hier einige Beispiele. Wichtig ist stets, ein konkretes Problem zu erkennen, mit dem die Unternehmen oder die Verbraucher konfrontiert werden – und dafür eine passende Lösung zu bieten. Die Gründung ist demnach sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich möglich. Wie vielfältig die Geschäftsideen aussehen können, macht folgendes Gedankenexperiment deutlich: Für Unternehmen gelten mittlerweile immer strengere Vorschriften, wenn es um Verpackungsabfälle geht. Sie haben daher zum Beispiel Bedarf an einer professionellen Beratung zum Thema. Vielleicht brauchen sie aber auch einen selbständigen Verpackungsdesigner, um die neuen Materialien sinnvoll einzusetzen sowie ansprechend zu gestalten. Weiterhin steigt der Bedarf an Konzepten, um Verpackungsmaterialien jeder Art umweltfreundlich zu entsorgen oder – besser noch – wiederzuverwenden. Oder aber es steht die Frage im Raum, wie die Kreislaufwirtschaft in der gesamten Wertschöpfungskette umgesetzt und optimiert werden kann. Selbst damit ist die Liste an Geschäftsideen noch lange nicht zu Ende, und zwar nur rund um Verpackungen. Weitere „grüne“ Bereiche mit steigender Relevanz, die vielfältige Möglichkeiten für eine Gründung offerieren, sind:

  • Ökologische Lösungen für die Logistik und den Transport, zum Beispiel für Online-Shops.
  • „Grünes“ Marketing, denn auch die Konsumenten achten bei ihren Kaufentscheidungen immer mehr auf Nachhaltigkeitsaspekte.
  • Produkte jeder Art, die aus recycelten Materialien gefertigt werden.
  • Apps, die dabei helfen, den Alltag nachhaltiger zu gestalten – privat, beruflich sowie gewerblich.
  • Optimierung von Produkten im Sinne der Umweltfreundlichkeit, die im Alltag verwendet werden (Kosmetik, Putzmittel, etc.).
  • Innovative Konzepte für mehr und eine bessere Bepflanzung, zum Beispiel in urbanen Gebieten, um die Luftqualität zu verbessern und den Klimawandel zu bekämpfen.
  • Nachhaltige und gesunde Lebensmittel, denn auch das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung wächst stetig.

Diese Liste könnte ewig fortgeführt werden und jeder Punkt lässt wiederum viel Spielraum für kreative Ideen. Wer also in der „grünen“ Branche gründen will, findet garantiert eine Geschäftsidee, die zu den eigenen Vorstellungen passt. Je schneller das geschieht, desto besser können die Potenziale dieser wachsenden Branche noch ausgenutzt werden, bevor die Konkurrenz auf den Markt drängt.

 

Foto von Mert Guller auf Unsplash