Entrepreneurship – Chancen erkennen und nutzen

Mit dem Begriff Entrepreneurship werden verschiedene Dinge bezeichnet. Zunächst einmal ist damit das optimale Ausnutzen aller unternehmerischen Gelegenheiten gemeint. Bei einem Entrepreneur handelt es sich um einen besonders kreativen Unternehmer. Viele klassische Entrepreneure stammen aus den USA und sind inzwischen Millionäre oder Milliardäre.
Entrepreneurship

Nachfolgend erläutern wir, was es mit dem Begriff Entrepreneurship auf sich hat und wodurch sich ein Entrepreneur auszeichnet.

Was ist Entrepreneurship?

Der Begriff Entrepreneurship wird oft für Unternehmertum bezeichnet. Jedoch ist nicht gleichzeitig jeder Unternehmer auch ein Entrepreneur, denn es gibt einige Unterschiede. Ein Entrepreneur muss ganz spezielle Eigenschaften besitzen. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Französischen. Er setzt sich aus den französischen Begriffen „entre“ und „prendre“ zusammen. Das bedeutet auf Deutsch „unternehmen“.

Im klassischen Sinne handelt es sich bei dem Entrepreneur um die Bezeichnung des Inhabers und Gründers eines Unternehmens, der verantwortungsbewusst, eigenständig und willensstark ist. Entrepreneure zeichnen sich durch ihre besondere Geisteshaltung aus, wodurch sie besonders gut mit Risiken umgehen können, sehr sicher sind und damit ihr Unternehmen erfolgreich führen.

Im englischen Sprachgebrauch wird Entrepreneur dazu verwendet, um eine Persönlichkeit zu beschreiben, die bereit ist ein besonders hohes Risiko einzugehen und eine hohe Verantwortung trägt. Somit ist die einfache Übersetzung als Unternehmer nicht ganz korrekt.

 

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Gibt es Unterschiede zum Intrapreneurship?

Bei einem Intrapreneur handelt es sich um einen Begriff, der aus dem Englischen stammt und von „intra corporate“ abgeleitet wurde. Übersetzt bedeutet dies soviel wie „unternehmensintern“. Somit ist ein Intrapreneur ein Mitarbeiter, während ein Entrepreneur ein Unternehmer ist.

Ein Intrapreneur ist somit ein Mitarbeiter, der sich durch eigenverantwortliches Handeln auszeichnet. Er ist in der Lage zu denken wie ein Unternehmer und agiert innerhalb der gesetzten Ziele selbstständig. Auch er zeichnet sich aus durch:

  • großen Ideenreichtum
  • hohes Maß an Kreativität
  • unternehmerisches Talent
  • Teamfähigkeit
  • kann Rückschläge verkraften
Ein Unternehmen, das das Intrapreneurship pflegt, unterstützt seine Mitarbeiter mit gezieltem Coaching und Schulungen. Oft dient dies dem Ziel eine Unternehmenseinheit besser aufzustellen.

Was ist Youth Entrepreneurship?

Youth Entrepreneur stammt aus den USA – bekannte Namen wie beispielsweise Bill Gates oder Steve Jobs legten den Grundstein für das heutige IT-Geschäft. Sie wurden zu Multimillionären und sind beispielhaft für die Bezeichnung Unternehmertum.

Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Geschichten. Genau genommen handelt es sich hierbei um Stars und Jugendliche träumen davon, sich ebenfalls im Entrepreneur-Geschäft zu versuchen und Millionär zu werden. Youth Entrepreneurship hat auf den wirtschaftlichen, den sozialen und kulturellen Fortschritt der Gesellschaft Einfluss. Ein Jungunternehmertum kann Probleme lösen und dazu beitragen, dass auch andere junge Menschen eine bessere Zukunftsaussicht haben.

Was macht einen Entrepreneur aus?

Einen Entrepreneur zeichnen bestimmte Charaktereigenschaften aus. Wenn du im Entrepreneurship erfolgreich sein möchtest, musst du die folgenden Charaktereigenschaften aufweisen:

  1. Zielorientiert: du setzt dir klare Ziele und tust alles dafür, damit du diese erreichen und deine Idee umsetzen kannst.
  2. Aktivität: alle wichtigen Aufgaben erledigst du am liebsten selbst.
  3. Engagement: du lässt dich nicht von deiner Geschäftsidee abbringen und siehst Misserfolge als Möglichkeit, dich zu verbessern.
  4. Kühler Kopf: auch in ungewissen Situationen bleibst du gelassen und kannst klar denken.
  5. Risikobereitschaft: um dein Ziel zu erreichen, bist du bereit auch hohe Risiken einzugehen.
  6. Verbesserung: du bist ständig auf der Suche nach neuen Ideen und möchtest vieles verbessern.
  7. Zuhören: du bist in der Lage zuzuhören und möchtest von anderen viel lernen.
  8. Kreativität: die Kreativität hast du bereits in die Wiege gelegt bekommen und entwickelst deine Ideen selbst immer weiter.
  9. Führungspersönlichkeit: du kannst deine Umgebung positiv beeinflussen, deine Mitarbeiter motivieren und inspirieren.
  10. Positive Einstellung: du stehst hinter deinem Projekt und scheust dich auch nicht vor Wochenendarbeit oder vor Überstunden.

Einige dieser Dinge lassen sich erlernen, vieles sind jedoch Charaktereigenschaften. Webinare, Seminare und Bücher helfen dir dabei, dich optimal auf deine Gründung vorzubereiten.

Wann ist ein Unternehmer ein Entrepreneur?

Entrepreneur zu sein bedeutet, engagiert und zielorientiert zu handeln, ohne Risiken oder eine gewisse Ungewissheit zu scheuen. Ein weiterer Punkt ist das stetige Streben nach Verbesserungen. Rückschläge und Niederlagen sorgen dafür, dass noch mehr Engagement erfolgt. Ein Entrepreneur ist nicht nur Geschäftsführer oder Inhaber, sondern er zeichnet sich weiterhin durch bestimmte Dinge aus:

  • Er/Sie ist in der Lage bestehende und traditionelle Geschäftsprozesse durch Innovationen zu ersetzen
  • Er/Sie hat Ideen, die seiner Zeit weit voraus sind
  • Er/Sie besitzt ein Gespür für Innovationen

Was ist der Prozess von Entrepreneurship?

Entrepreneurship darf nicht mit dem Begriff Erfindertum verwechselt werden. Denn Entrepreneure erfinden nicht zwingend, sondern sie setzen auch bereits Bestehendes durch analytisches Verständnis, durch Neuordnung des Marktes und durch Innovationen neu um. Entrepreneurship bedeutet, dass du Chancen am Markt erkennst und aufgreifst. Diese setzt du dann gewinnbringend um. Dafür ist ein koordinierter Einsatz der Ressourcen erforderlich. Außerdem musst du Risiken eingehen.

Gelungenes Entrepreneurship kann in drei Schritte eingeteilt werden:

  • Schritt 1: Identifizierung der Chance
  • Schritt 2: Entwicklung der Geschäftsidee
  • Schritt 3: Umsetzung der Innovation

Was ist unternehmerisches Handeln?

Wenn du unternehmerisch handelst, organisierst du deine Tätigkeit so gut wie möglich und richtest diese auf die Interessen des Unternehmens aus. Dadurch musst du zum Beispiel richtige Prioritäten setzen und unter Umständen Aufgaben delegieren. Unternehmerisches Handeln setzt eine große emotionale Bindung an das Unternehmen voraus. Wenn du dich nicht mit dem Unternehmen identifizierst, hast du meistens auch kein Interesse daran, wie erfolgreich das Unternehmen letztlich ist.

Durch das Delegieren von Aufgaben kannst du die Arbeit des Teams lenken und gleichzeitig die Kompetenz und Erfahrungen der Mitarbeiter fördern. Außerdem erhöht dies die Motivation des Mitarbeiterteams. Die Mitarbeiter können sich bewähren und verbessern, um dann später immer komplexere Aufgaben zu übernehmen.

Welche Rolle spielt Innovation?

Innovation bedeutet, etwas Neues zu entwickeln, was gleichzeitig auch eine gewisse Unsicherheit bedeutet. Daher können Innovationen in einem Unternehmen auch zu Konflikten führen. Eine Erfindung kann zu einer Innovation werden, wenn neu entwickelte Dienstleistungen, Produktionsmethoden oder Produkte auf dem Markt eingeführt werden.

Durch Innovationen kannst du neue Märkte erschließen und dein Unternehmen langfristig erfolgreich führen. In der heutigen Zeit müssen sich Unternehmen fortlaufend bewähren und sich enormen Herausforderungen stellen. Durch die Globalisierung erfolgt ein schneller Wandel der Märkte, es kommen neue Technologien auf, die Kunden werden anspruchsvoller, wodurch ein harter Wettkampf entsteht.

Damit du deine Wettbewerbsfähigkeit auch unter diesen schwierigen Bedingungen behalten kannst, musst du neue Produkte auf den Markt bringen, Arbeitsprozesse verbessern, Kosten senken und neue Kunden gewinnen. Wahre Entrepreneure sind hier ihrem Wettbewerb immer eine Nasenlänge voraus.

Erste Schritte zum Entrepreneurship

Es sind bestimmte Schritte erforderlich, damit der Start des neu gegründeten Unternehmens erfolgreich ist:

1. Schritt: Planungsphase

Ganz am Anfang steht natürlich die Geschäftsidee. Damit diese aber zu einem konkreten Unternehmen ausreift, musst du gründlich planen. Mache dir Gedanken über dein zukünftiges Unternehmen und überlege dir, was du erreichen möchtest. Sind genügend finanzielle Mittel vorhanden, hast du genügend Zeit und fehlt es auch nicht an Leidenschaft?

In der Planungsphase entwickelst du den Businessplan und analysierst die Zielgruppe, beschreibst das Produkt, kalkulierst das Potenzial deiner Geschäftsidee inklusive der Risiken, setzt die Ziele und entwickelst Strategien, wie zum Beispiel für das Marketing. Sehr wichtig ist auch der Finanzplan, der nicht nur dir, sondern auch Geldgebern bei der Umsetzung deiner Idee hilft.

2. Schritt: Rechtsform wählen

Ein sehr wichtiger Schritt des Entrepreneurship, der unter anderem Einfluss auf die spätere Haftung und auf die Steuern hat, ist die Wahl der passenden Rechtsform. Ist dies geklärt, musst du dein Unternehmen beim Gewerbeamt und beim Finanzamt anmelden. Möchtest du Mitarbeiter anstellen? Dann benötigst du eine Betriebsnummer, um diese bei der Sozialversicherung anzumelden.

Des Weiteren musst du dich bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer und der Berufsgenossenschaft anmelden. Auch die Wahl der Versicherung steht nun genauso an, wie das Anmieten der Räumlichkeiten. Eventuell musst du dich im Rahmen deiner Marke auch mit dem Markenschutz auseinandersetzen.

3. Schritt: Klärung der finanziellen Mittel

Du benötigst genügend Startkapital, um deine Unternehmensgründung voranzutreiben. Denn schließlich kostet die Gründung eines Unternehmens Geld. Damit du nicht schon in der ersten Phase den Kapitalfluss gefährdest, musst du ggf. Kreditgeber finden.

Um finanziell agieren zu können, benötigst du natürlich ein Geschäftskonto. Unter Umständen erhältst du einen Dispokredit, hierfür ist zum Beispiel auch dein Finanzplan sehr wichtig. Mit Anmeldung des Unternehmens bist du zudem verpflichtet, eine akkurate Buchführung zu gewährleisten.

4. Schritt: Steuern

Bereits im Vorfeld solltest du dir Gedanken über deine Buchhaltung machen. Setze dich mit diesem Thema auseinander und recherchiere, welche Steuern du zahlen musst und wann diese fällig sind. Überlege dir, wer deine Buchführung künftig übernehmen wird. Gerade am Anfang ist es manchmal sinnvoll, die Buchführung auszulagern und einem Steuerberater oder einem selbstständigen Buchhalter zu übergeben.

Welche Entrepreneure sollte man kennen?

Aus den USA stammen zahlreiche bekannte Entrepreneure, die teilweise Millionäre oder Milliardäre wurden. Sie alle zeichnen sich durch ihre innovativen Ideen und ihr großes Durchsetzungsvermögen aus.

Weltweit

Zu den bekanntesten Entrepreneuren zählt der Gründer von Amazon, Jeff Bezos, der Microsoft Gründer Bill Gates, der übrigens auch der reichste Mann der Welt ist, oder Steve Jobs, der Apple zum großen Erfolg gebracht hat.

Deutschland

In Deutschland gibt es ebenfalls einige bekannte Entrepreneure. Frank Thelen hat mehrere Unternehmen gegründet, wie zum Beispiel Freigeist Capital oder ip.Labs. Das erste Unternehmen hat Thelen 18-jährig gegründet, so war er zum Beispiel an der Entwicklung der App Scanbot beteiligt, die noch heute führende Dokumentenscanner App ist für Android und iOS.

Als Guru gilt Günter Faltin in der deutschen Gründerszene. Er ist Autor bekannter Bücher, wie zum Beispiel „Kopf schlägt Kapital“. 1985 hat Faltin den größten Importeur von Darjeeling Tee, das Unternehmen Teekampagne gegründet. Gemeinsam mit seinen Brüdern Alexander und Marc hat Oliver Samwer das Gründerzentrum Rocket Internet entwickelt, einer der größten Risikokapitalgeber in Europa.

Female Entrepreneur

96% der Entrepreneure sind nach einer Studie Männer – nur 15,1 Prozent der Startups werden demnach von Frauen gegründet. (Quelle: https://deutschestartups.org/2018/12/19/so-sehen-die-top-100-entrepreneure-deutschlands-aus/). Eine der wenigen weiblichen Entrepreuneure ist Alyssa McDonald-Bärtl. Sie ist Gründerin der Schokoladenmarke BLYSS.

Wie ist Unternehmertum in Deutschland im Vergleich zur Welt?

Deutschland behauptet von sich gerne, ein Hightech-Standort zu sein. Allerdings gehört Deutschland schon lange nicht mehr zu den Top-Ländern der Gründerszene. Insbesondere bei wissensintensiven Gründungen oder bei technikgetriebenen Gründungen schneidet Deutschland im weltweiten Vergleich schlecht ab. Unter den zehn wertvollsten weltweiten Aktiengesellschaften befinden sich sieben Technologieunternehmen.

An der Spitze stehen fünf US Konzerne:

  1. Microsoft
  2. Apple
  3. Google
  4. Amazon
  5. Facebook

Deutsche Unternehmen sind in dieser Liga nicht zu finden. Das erfolgreichste deutsche Technik Startup ist SAP.

Gute Literatur und Ratgeber zum Thema

Es gibt einige Ratgeber und Buchempfehlungen zum Thema:

Das 4-Stunden-Startup von Felix Plötz

Unser Buchtipp für Entrepreneurship war lange auf der Bestsellerliste des Handelsblatts und des Spiegels. Der erfolgreiche Gründer Felix Plötz spornt in seinem Buch die Leser an, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Behandelt werden auch Themen wie Verwaltung oder Bürokratie.

Shoe Dog von Phil Knight

Phil Knight ist der Gründer von Nike und beschreibt in seinem Buch „Shoe Dog“, wie er den Weltkonzern aufgebaut hat. Dabei handelt es sich nicht um eine lupenreine Hollywood-Story, sondern Knight beschreibt auch seine Misserfolge und Tiefschläge.

Deutschland 4.0: Wie die Digitale Transformation gelingt von Tobias Kollmann und Holger Schmidt

Der Journalist Dr. Holger Schmidt und der Wissenschaftler Prof. Dr. Tobias Kollmann berichten in ihrem Werk „Deutschland 4.0“, wie es deutsche Unternehmen gelingen kann, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Beide Autoren stammen vom Fach, so ist Kollmann Lehrstuhlinhaber an der Uni Duisburg Essen und unterrichtet dort E-Business und Entrepreneurship, während Schmidt Chefkorrespondent des Nachrichtenmagazins „Focus“ mit Schwerpunkt Internet ist.

Welche Alternativen gibt es?

Entrepreneurship zeichnet sich durch eine große Risikobereitschaft aus. Das Gegenteil von Entrepreneurship sind Gründungen mit altbewährten Ideen und Konzepten. Dazu gehören zum Beispiel Franchise-Systeme, die sich schon über viele Jahre auf dem Markt gewährt haben, wie zum Beispiel McDonald‘s oder Subway.

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Fazit

Entrepreneurship benötigt Menschen mit ganz bestimmten Charaktereigenschaften, die nur bedingt erlernt werden können. Sie zeichnen sich zum Beispiel durch eine hohe Risikobereitschaft aus und sind bestrebt, sich ständig zu verbessern. Die meisten Entrepreneure kommen aus den USA, dazu gehört auch der reichste Mann der Welt und Microsoft Gründer Bill Gates.

 

Photo by Razvan Chisu on Unsplash