Systemgastronomie: Vorteil durch bewährte Konzepte nutzen

Die Systemgastronomie unterscheidet sich von der üblichen Gastronomie vor allem durch viele Standorte, standardisierte Unternehmensstrukturen und Angebote.

Dadurch verschafft sich das Unternehmen ökonomische Vorteile, da es zum Beispiel eine einheitliche Corporate Identity gibt. Ziel der Systemgastronomie ist es, dass ein hoher Wiedererkennungswert bei gleichbleibender guter Qualität vorhanden ist.

Was ist Systemgastronomie?

Bei der Systemgastronomie handelt es sich um einen Wirtschaftszweig des Gastgewerbes, der die klassische Gastronomie mit Elementen der Lebensmittelproduktion verbindet.

Wichtig
Der größte Unterschied zur gewöhnlichen Gastronomie sind exakt definierte Unternehmenskonzepte, die auf eine Standardisierung, Multiplikation und auf eine zentrale Steuerung ausgerichtet sind.

Die meisten Marken der Systemgastronomie sind gleichzeitig Franchise-Systeme. Stark vereinfacht erklärt sich Franchise so: Ein Franchisegeber entwickelt ein Konzept und stellt es dann gegen Entgelt selbstständigen Unternehmern (Franchisenehmer) zur Verfügung. Der Vorteil ist, dass sich dieses Konzept auch bereits bei anderen Systemgastronomen bewährt hat.

Alle wesentlichen Prozesse und Abläufe werden von einer Stelle aus koordiniert. Dadurch sind die Prozessabläufe in den Betrieben und Restaurants weitestgehend einheitlich. Dieser standardisierte Prozess kommt innerhalb eines Betriebsnetzes zur Anwendung und ist darauf ausgerichtet, den größtmöglichen Nutzen zu erzielen, denn es werden Synergien gewonnen. Systemgastronomie gibt es als Franchisesystem (hier findest du mehr Infos zur Franchise-Gastronomie), aber auch mit Filialbetrieben, die von angestellten Geschäftsführern betrieben werden.

Merkmale der Systemgastronomie

Zu den wesentlichen Merkmalen der Systemgastronomie gehören:

  1. Standardisierung
  2. Klar definierte Unternehmenskonzepte
  3. Multiplikation
Die Systemgastronomie wird von einer Hauptverwaltung zentral gesteuert, die die Organisation und das Controlling aller relevanten Prozesse und Abläufe im Unternehmen übernimmt. Fast immer stammen die Systemgastronomie-Konzepte von einem Franchisegeber, der dieses Geschäftskonzept gegen Gebühren zur Verfügung stellt. Der Franchisenehmer setzt dieses Konzept dann auf eigenes unternehmerisches Risiko um.

Zum vorgegeben Konzept in der Systemgastronomie gehören unter anderem auch die Gestaltung der Restaurants, die Rezepte der Getränke und Gerichte, der Service am Gast und die Vorgabe von verschiedenen Arbeitsabläufen. Außerdem gibt es Richtlinien zu Schulungen und zu Reinigungen. Sogar das optische Erscheinungsbild des Personals wird geregelt. Auch das Marketing wird teilweise zentral gesteuert, die Franchisenehmer haben jedoch selbst auch, vor allem lokal, unternehmerische Freiheiten.

Der Grad der Standardisierung kann variieren, normalerweise werden die Arbeitsabläufe in Handbüchern festgeschrieben, in denen Regelungen zum Beispiel zu den Bestellvorgängen, den Rezepturen, der Kassenführung, der Auswahl der Lieferanten, den Hygienemaßnahmen, in Marketingmaßnahmen und viele weitere Bestimmungen erläutert sind.

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Systemgastronomie: Was macht man da?

Mittlerweile gibt es den Ausbildungsberuf Fachmann/Fachfrau Systemgastronomie, der sehr vielfältig ist. Denn dabei handelt es sich um einen Fachmann, der in der Lage ist, ein zentral gesteuertes und standardisiertes Gastronomiekonzept umzusetzen.

Vorstellung des Ausbildungsberufs Fachmann/Fachfrau Systemgastronomie

Für den Ausbildungsberuf Fachmann/Fachfrau Systemgastronomie ist eine dreijährige kaufmännische Ausbildung erforderlich. Sollte bereits eine mindestens zweijährige Ausbildung im kaufmännischen Bereich vorliegen, wird diese angerechnet.

Bei guten Leistungen ist zudem eine Verkürzung der Gesamtausbildungszeit auf 2,5 Jahre möglich. Bei dieser Ausbildung handelt es sich um eine dual-organisierte Ausbildung, sodass sie sowohl im Ausbildungsbetrieb, wie auch in der Berufsschule stattfindet.

Im Laufe der Ausbildung erlernen die Fachkräfte für Systemgastronomie zum Beispiel, wie durch Standards und Regeln eine gleichbleibende Qualität sichergestellt wird. Der Einsatz von einem Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie ist breit gefächert:

  • Franchise-Unternehmen, wie beispielsweise Burger King und McDonald‘s
  • Restaurants und Gaststätten mit einem standardisierten Konzept
  • Selbstbedienungsrestaurants
Zu den Aufgabenschwerpunkten gehören:
  • Das Empfangen, Beraten und Betreuen der Gäste
  • Kontrolle der Kosten
  • Auswertung der Kennzahlen
  • Durchführung von Marketingmaßnahmen
  • Sicherstellung der Standards
  • Planung des Personals
  • Organisation der Arbeitsabläufe

McDonald’s, KFC, Burger King & Co.: Der Weg in die Systemgastronomie

Zu den größten Marken und Unternehmen in der Systemgastronomie gehören beispielsweise McDonald‘s, Starbucks, Burger King, Subway, Vapiano, Kentucky Fried Chicken und Nordsee. Diese bieten Franchisepartnern vorgefertigte Konzepte, sodass es dir einfach gemacht wird, durch eine ausgereifte Geschäftsidee einen oder mehrere Betriebe zu eröffnen oder diese zu übernehmen.

Immer mehr Unternehmen aus der Systemgastronomie schreiben Erfolgsgeschichten und die Umsätze steigen Jahr für Jahr. Denn bei einem Restaurant aus der Systemgastronomie ist zum Beispiel sichergestellt, dass es fix zugeht. Außerdem weiß der Gast ganz genau, was er erwarten kann, denn Qualität und Geschmack sind in allen Betrieben gleich.

Auch aus kaufmännischer Sicht bieten Franchisesysteme für den Franchisenehmer zahlreiche Vorteile, denn die Arbeitsabläufe sind standardisiert, weil sie sich bei vielen anderen Betrieben genauso bewährt haben. Wegen der höheren Bestellmengen durch den zentralen Einkauf fallen geringere Wareneinkaufskosten an. Außerdem kann sich der Franchisenehmer auf exakt das konzentrieren, was am wichtigsten ist: seine Gäste!

Da ein Großteil der kaufmännischen Erfordernisse und Voraussetzungen vom Franchisegeber übernommen werden, ist die Systemgastronomie auch für diejenigen geeignet, die kaufmännisch nicht so erfahren sind. Denn ein Großteil dieser Dinge wird von der Systemzentrale aus abgewickelt.

Fazit: Systemgastronomie erhöht den Erfolg eines Startups

Die Systemgastronomie ist ideal für diejenigen, die auf ein bewährtes Konzept setzen und ohne viel Innovation eine lukrative Gastronomie eröffnen möchten.

Alles beruht auf dem erprobten und vielfach multiplizierten Geschäftskonzept. Marketingmaßnahmen werden größtenteils vom Franchisegeber koordiniert, sofern es sich um ein Franchisesystem handelt – was in der Welt der Systemgastronomie sehr wahrscheinlich ist.

Wer sich mit der Philosophie der Systemgastronomie anfreunden kann und das Rad nicht neu erfinden will, sollte sich auf jeden Fall einmal diese ausgereiften Konzepte näher anschauen.

 

Photo by Hulki Okan Tabak on Unsplash