Selbstständigkeit: Wie mache ich mich selbstständig und was ist zu beachten?

Sich selbstständig zu machen ist ein Wunsch vieler Menschen, der in der Praxis zunehmend realisiert werden kann. Die Selbstständigkeit ist auf der einen Seite mit beruflicher Unabhängigkeit verbunden, bedeutet auf der anderen Seite allerdings auch viel Verantwortung und Eigeninitiative.

In unserem Beitrag gehen wir näher darauf ein, was Selbstständigkeit eigentlich heißt. Zudem geben wir dir Informationen an die Hand, welche Voraussetzungen für die Existenzgründung es gibt, auf welchem Weg du dich selbstständig machen kannst und was du zum Thema Selbstständigkeit generell wissen solltest.

Selbstständigkeit: Was heißt das eigentlich?

Die Selbstständigkeit ist definitiv nicht für jeden Menschen geeignet. Es gibt zahlreiche Arbeitnehmer in Deutschland, die mit ihren Aufgaben zufrieden sind und gerne nach Anweisungen arbeiten. Falls du so ein Typ bist, bist du für die Selbstständigkeit eher weniger geeignet.

Selbstständig sein heißt vor allem, Verantwortung zu übernehmen und Eigeninitiative an den Tag zu legen. Dies beginnt bereits vor der Gründung, beispielsweise, indem du einen Businessplan ausarbeitest. Aber auch anschließend ist viel Eigeninitiative gefragt, wenn du zum Beispiel Kunden gewinnen oder Märkte erschließen muss. Du solltest also definitiv ein sogenannter Unternehmer-Typ sein, wenn du dem Gedanken nachgehst, dich zukünftig selbstständig zu machen.

Selbstständig machen: Wichtige Schritte zur erfolgreichen Existenzgründung

Das Selbstständig machen verläuft in mehreren Phasen und folgt einer bestimmten Schritt-für-Schritt-Anleitung. Der Prozess der Gründung gliedert sich insbesondere in die folgenden Etappen:

  1. Geschäftsidee entwerfen
  2. Businessplan erstellen
  3. Genehmigungen einholen
  4. Anmeldungen (falls notwendig) vornehmen
  5. Konten einrichten und Verträge abschließen
  6. Finanzierung sicherstellen
  7. Marketing betreiben
Je nachdem, für welche Unternehmensform du dich entschieden hast, können dazu noch weitere Schritte notwendig sein. So müssen sich beispielsweise Kapitalgesellschaften ins Handelsregister eintragen lassen und zuvor muss der Notar den entsprechenden Gesellschaftsvertrag beurkunden.

Die wichtigste Phase vor der Selbstständigkeit ist definitiv die sogenannte Vorphase, die vor der Existenzgründung steht. Dort entwickelst du im ersten Schritt deine Geschäftsidee, die du anschließend mit deinem Unternehmen oder als Solo-Selbstständiger am Markt umsetzen möchtest.

Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass du – auch wenn dies nicht unbedingt zwingend erforderlich ist – einen Businessplan erstellst. Bereits beim Erstellen des Geschäftsplans wirst du bemerken, dass dir weitere Ideen kommen und die eigene Geschäftsidee immer ausgefeilter wird. Darüber hinaus wirst du den Geschäftsplan vermutlich später mehrfach benötigen, beispielsweise wenn es darum geht, Finanzierungspartner für deine Existenzgründung zu finden.

Die anschließenden Schritte auf dem Weg in die Selbstständigkeit sind vor allem von Formalitäten geprägt. Du musst beispielsweise eventuell Markenrechte klären, seitens verschiedener Behörden Genehmigungen einholen und dein Unternehmen anmelden. Ferner zählt auch das Eröffnen von Geschäftskonten und Abschließen von Verträgen, beispielsweise mit Banken oder ersten Geschäftspartnern, zu den üblichen Schritten auf dem Weg in eine möglichst erfolgreiche Geschäftstätigkeit.

 

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Wie kann ich mich selbstständig machen? Verschiedene Situationen als Grundlage

Die Anzahl der Personen, die sich in Deutschland selbstständig macht, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. In der Praxis gibt es mehrere Situationen, aus denen heraus die Selbstständigkeit ein guter Weg sein kann. Du hast also mehrere Möglichkeiten, dich selbstständig zu machen, nämlich auf den folgenden Grundlagen:

  • aus abhängiger Beschäftigung heraus
  • aus Arbeitslosigkeit heraus
  • nach dem Abschluss eines Studiums
  • nach Abschluss einer Ausbildung
  • als zusätzlicher Nebenberuf/zweites Standbein (nebenberuflich selbstständig)
In der Praxis existieren also mindestens fünf Grundkonstellationen, aus denen heraus du dich in die Selbstständigkeit begeben kannst. Oftmals führt der Weg in die Selbstständigkeit quasi aus der Not heraus, nämlich falls du schon über einen längeren Zeitraum arbeitslos bist.

Diese Existenzgründung sollte allerdings besonders gut überlegt sein, denn in gewisser Weise erfolgt das Selbstständig machen nicht freiwillig. Dann besteht durchaus das Risiko, dass du unvorbereitet vorgehst und daher vielleicht nur wenige Jahre oder einige Monate am Markt existierst.

Die erfolgreichsten Gründungen werden ohne Zwang vorgenommen, also beispielsweise, nachdem du ein Studium abgeschlossen oder eine Ausbildung beendet hast. Eine zündende Geschäftsidee (die man auch “kaufen” kann, Stichwort Franchise-Angebote) ist nahezu immer die ideale Grundlage dafür, dass du anschließend dauerhaft erfolgreich selbstständig tätig sein kannst.

Kann die Selbstständigkeit ohne Eigenkapital gelingen?

Zu Beginn der Selbstständigkeit müssen oft Investitionen getätigt werden und weitere Ausgaben sind erforderlich. Dies wiederum führt dazu, dass – je nach Branche – die Gründung sowie die ersten ein bis zwei Jahre der Selbstständigkeit mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden sind.

In dem Fall stellst du dir vermutlich die Frage, wie du an das entsprechende Kapital gelangen kannst und ob vielleicht eine Selbstständigkeit ohne Eigenkapital möglich ist? Zunächst existieren die folgenden Finanzierungsvarianten, mittels derer du dir auch als Gründer Kapital zur Finanzierung von Ausgaben und Investitionen besorgen kannst:

  • Bankkredit
  • Crowdfunding
  • Beteiligungen
  • Staatliche Förderungen
  • Business Angels / Investoren
Die erste Anlaufstelle ist vermutlich deine Bank, bei der du einen Geschäftskredit erhalten möchtest. Für Gründer ist es allerdings nicht immer einfach, sofort seitens der Kreditinstitute ein Darlehen zu erhalten. Daher nutzen immer mehr Existenzgründer bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit die Möglichkeit, sich Kapital von Privatpersonen zu beschaffen.

Dies funktioniert über das sogenannte Crowdfunding, welches aufgrund dieser flexiblen Finanzierungsvarianten eine sehr gute Lösung für junge Unternehmern darstellt. Ob die Selbstständigkeit auch ohne Eigenkapital funktioniert, ist von mehreren Faktoren abhängig. Zum einen hängt es davon ab, welchen Finanzierungsbedarf du hast, was wiederum von der Größe deiner Existenzgründung und auch von der Branche abhängig ist.

In manchen Branchen wird zum Beispiel kaum Investitionskapital benötigt, weil keine größeren Anschaffungen getätigt werden. Dies gilt zum Beispiel für nahezu alle selbstständigen Tätigkeiten, die du vom heimischen PC aus durchführen kannst. Andere Existenzgründungen hingegen benötigen sehr viel Kapital, wenn zum Beispiel ein Fuhrpark, Büroeinrichtung oder sogar Geschäftsräume gekauft oder gemietet werden müssen. Die Existenzgründung ohne Eigenkapital kann allerdings auch dann gelingen, wenn du zum Beispiel eine Bank findest, die dazu bereit ist, dir ein Darlehen zu geben, ohne dass du bereits Eigenkapital vorweisen kannst.

Welche Förderungen gibt es für Selbstständige?

Eine positive Nachricht ist, dass es in Deutschland für Selbstständige und insbesondere Existenzgründer eine Reihe von Förderungen gibt. Sowohl die einzelnen Bundesländer als auch zahlreiche Städte und Gemeinden haben spezielle Förderprogramme für Existenzgründer auferlegt, über die du dich auf jeden Fall erkundigen solltest. Darüber hinaus gibt es zusätzlich bundesweite Förderungen, insbesondere in folgender Form:

  • Gründungszuschuss
  • KfW-Programm
  • Förderhilfen für verschiedene Branchen

Eine der bekanntesten Förderungen für Selbstständige ist das KfW-Programm 067 „ERP-Gründerkredit – StartGeld“. In diesem Fall fördert die staatliche KfW-Bank Existenzgründungen mit einem besonders zinsgünstigen KfW-Darlehen. Die wichtigsten Details zu dieser Förderung sind:

  • Bis zu 125.000 Euro für dein Gründungsvorhaben
  • Investitionen und laufende Kosten können finanziert werden
  • Ab 1,21 Prozent effektiver Jahreszins
Falls du aus der Arbeitslosigkeit heraus gründest, kannst du noch eine weitere Förderung in Anspruch nehmen, nämlich den sogenannten Gründungszuschuss. Dieser wird seitens der Bundesagentur für Arbeit vergeben, falls du bestimmte Voraussetzungen erfüllen kannst und der jeweilige Sachbearbeiter der Auffassung ist, dass deine Idee für die Selbstständigkeit tragfähig ist.

Seit einigen Jahren ist der Gründungszuschuss allerdings kein Recht mehr, welches du besitzt. Stattdessen steht es im freien Ermessen des jeweiligen Sachbearbeiters, ob der Gründungszuschuss genehmigt wird oder nicht. Falls das der Fall sein sollte, erhältst du auf jeden Fall sechs Monate lang etwa den Betrag, den du ansonsten in Form von Arbeitslosengeld I bekommen würdest.

Selbstständig machen und Franchisenehmer werden?

Eine besondere Form der Selbstständigkeit, die bei Gründern beliebt ist, ist es, Franchise zu nutzen. Der große Vorteil besteht darin, dass du keine größeren Investitionen tätigen muss, sondern du kannst faktisch die Marke und auch das bestehende Geschäftskonzept des Franchisegebers in Anspruch nehmen.

Somit bist du zwar auf der einen Seite dein eigener Herr und selbstständig, hast jedoch auf der anderen Seite trotzdem die Unterstützung eines großen Unternehmens, nämlich des Franchisegebers. Das Franchisesystem hat somit für Personen, die sich selbstständig machen möchten, einige Vorteile. In erster Linie profitierst du von den nachfolgenden Vorzügen:

  • Starker Partner (Franchisegeber) im Hintergrund
  • Übernahme des Markenrechts
  • Auftritt unter bereits bekannter und etablierter Marke
  • Sonderkonditionen beim Einkauf der Waren
Diese Punkte sind es, die Franchisesysteme attraktiv machen und dafür sorgen, dass selbstständig werden als Franchisenehmer beliebt ist.

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Unternehmensnachfolge als weitere Variante der Existenzgründung

Falls du aus verschiedenen Gründen kein eigenes Unternehmen im klassischen Sinne gründen möchtest, sondern bereits von existieren Firmen „profitieren“ willst, bietet sich neben dem Franchise-System ebenfalls die sogenannte Unternehmensnachfolge an. In diesem Fall würdest du ein existierendes Unternehmen übernehmen, indem du die Nachfolge des bisherigen Inhabers einnimmst.

Eine solche Unternehmensnachfolge gibt es nicht nur im verwandtschaftlichen Bereich, wenn zum Beispiel der Sohn das Unternehmen seines Vaters übernimmt. Darüber hinaus suchen in Deutschland auch andere Unternehmer einen Nachfolger, der nicht zwingend aus der Familie stammen muss. Der große Vorteil einer Unternehmensnachfolge ist, dass es bereits eine etablierte Struktur und ein vielleicht schon seit Jahrzehnten am Markt tätiges Unternehmen gibt, sodass kein Neuaufbau notwendig ist, wie es bei einer klassischen Existenzgründung der Fall ist.

Relativ häufig wird die Option der Unternehmensnachfolge zum Beispiel im medizinischen Bereich genutzt, wenn ein Arzt einen Nachfolger für seine Praxis sucht. Ähnliches gibt es ebenfalls oft im Bereich von Rechtsanwälten, Architekten, aber selbstverständlich auch im gewerblichen und nicht freiberuflichen Bereich.

Selbstständigkeit: Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Ein wichtiger Aspekt bei der Selbstständigkeit sind naturgemäß die Kosten, die im Rahmen der Existenzgründung und in den ersten Jahren anfallen werden. Pauschale Aussagen lassen sich zu den Kosten der Selbstständigkeit allerdings nicht treffen, da es extrem davon abhängig ist, für welche Branche du dich entscheidest, wie groß dein Unternehmen sein soll und welcher Umsatz zu Beginn geplant ist, welche Investitionskosten und weitere Kosten auf dich zukommen werden.

Bei manchen selbstständigen Nebentätigkeiten sind die Gründungskosten sehr gering, weil zum Beispiel kein Personal eingestellt werden muss, keine Büroräume angemietet werden und auch keine Waren eingekauft werden müssen. Dann kann es durchaus passieren, dass sich die Gesamtkosten der Gründung auf wenige Hundert Euro belaufen.

Bist du hingegen im Handelsbereich aktiv, entstehen schon allein deshalb größere Kosten, weil du die ersten Waren einkaufen musst, die du anschließend wieder an deine Kunden veräußerst. Prinzipiell sind es die folgenden Kostenarten, die im Rahmen der Gründung auf dich zukommen können:

  • Kosten für Genehmigungen und Anmeldungen
  • Erstausstattung des Betriebes (Büromöbel, Computer etc.)
  • Anschaffung von Produktionsmitteln
  • Anschaffung von Materialien
  • Geschäftsausstattung
  • Personalkosten
  • Kosten für Fahrzeuge
Beziffern lassen sich die Kosten allerdings pauschal nicht, da sie sehr vom einzelnen Selbstständigen und dessen Unternehmen abhängig sind. Laut Untersuchungen belaufen sich die durchschnittlichen Gründungskosten (ohne fortlaufende und regelmäßige Kosten) in Deutschland auf etwa 20.000 bis 40.000 Euro.

Wer hilft mir zu Beginn der Selbstständigkeit?

Viele Gründer habe zwar eine gute Geschäftsidee, kennen sich jedoch nicht aus, welche Schritte sie unternehmen müssen, um mit dem eigenen Unternehmen erfolgreich zu starten. Daher stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob es für Gründer auch Hilfen gibt. Tatsächlich existieren mehrere Anlaufstellen, an die du dich grundsätzlich und je nach Branche wenden kannst. Zu nennen sind diesbezüglich insbesondere:

  • Industrie- und Handelskammer (IHK)
  • Berufsverbände
  • Unternehmensberatungen
  • Agentur für Arbeit (bei Gründung aus Arbeitslosigkeit)
  • Rechtsanwälte
  • Steuerberater
  • Gründungsberater
Einige dieser Hilfsangebote sind kostenfrei, insbesondere die Beratung durch die IHK und mancher Berufsverbände. Bei anderen Unterstützungen musst du mit Ausgaben rechnen, insbesondere bei Rechtsanwälten, einem Steuerberater oder auch der Unternehmensberater. Dennoch kann es sich um eine lohnenswerte Investition handeln, wenn du durch die Beratung vielleicht Fehler vermeidest.

Ich bin Unternehmer – und jetzt?

Mit der Gründung deines Unternehmens hast du bereits den ersten und zugleich mit Abstand wichtigsten Schritt absolviert. Anschließend geht es jedoch darum, deine Geschäftsidee in die Tat umzusetzen und das eigene Business nach der Gründung möglichst erfolgreich weiterzuführen. Diese Aufgabe ist nicht einfach, denn statistisch betrachtet „überleben“ mehr als ein Drittel aller gegründeten Unternehmen die ersten zwei Jahre ihrer Geschäftstätigkeit nicht.

Daher ist es von großer Bedeutung, dass du einige Punkte beachtest, die jetzt als Unternehmer zu deinen Aufgaben gehören. Die folgende Liste soll eine Hilfe sein, denn dort haben wir einige wichtige Punkte aufgeführt, die zu den nächsten Schritten als Unternehmer zählen:

  • Wettbewerbssituation und Mitbewerber stets im Auge behalten
  • Kundenbedarf ermitteln
  • Pflege von Bestandskunden
  • Gewinnung von Neukunden & Werbung
  • Marketing
  • Ausweitung des Geschäftes (Investitionen)
  • Regelmäßige Überprüfung zwischen Soll- und Ist-Zustand
  • Eigene Geschäftsidee weiterentwickeln
  • Kosten im Blick haben (Controlling)
Darüber hinaus musst du selbstverständlich darauf achten, dass du mit deiner selbstständigen Tätigkeit nicht gegen gesetzliche Auflagen und Bestimmungen verstößt. Dazu zählt unter anderem, dass du den geforderten Datenschutz einhältst, für Sicherheit bei Online-Zahlungen sorgst und noch weitere Richtlinien, Vorgaben und Gesetze beachtest.

Welche Vor- und Nachteile hat die Selbstständigkeit?

Bevor du dich für die Selbstständigkeit entscheidest und mit einer Geschäftsidee selbständig machst, solltest du eine Pro- und Contra-Liste anfertigen. Es gibt eine Reihe von Vorteilen der Selbstständigkeit, aber andererseits existieren ebenso einige Nachteile. Voraussetzung für eine Selbstständigkeit sollte sein, dass du manche grundlegenden Eigenschaften besitzt, die keinem Unternehmer fehlen dürfen. Dazu zählen insbesondere:

  • Unternehmertyp
  • Eigeninitiative
  • Motivation
  • Disziplin
  • Durchhaltevermögen
  • Selbstdarstellung
Sind diese grundlegenden Voraussetzungen vorhanden, ist es bereits ein wichtiger Grundstein für eine zukünftig erfolgreiche selbstständige Tätigkeit gelegt. Trotzdem solltest du dir ein Bild über die Vorteile sowie die Nachteile machen. Zu den Vorteilen zählen insbesondere:

  • Eigenverantwortung und eigener Chef
  • Leistungsprinzip (Marktwirtschaft)
  • Kein begrenztes Einkommen (zumindest theoretisch)
  • Großer Gestaltungsspielraum
  • Führungsposition
  • Flexible Zeiteinteilung (abhängig von Branche und Tätigkeit)
  • Expansion und Aufbau von Filialen möglich
  • Eine eigene Marke aufbauen
  • Unabhängigkeit vom Arbeitsmarkt
Diesen Vorteilen stehen einige Nachteile bzw. Risiken gegenüber, die du vor der Gründung ebenfalls kennen solltest, nämlich:

  • Geschäftsidee ist nicht erfolgreich
  • Businessplan funktioniert nicht
  • Mitbewerber sind kostengünstiger
  • Kein Alleinstellungsmerkmal
  • Du wirst berufsunfähig oder fällst aufgrund einer längeren Krankheit aus
  • Dein Business wird aufgrund neuer gesetzlicher Auflagen deutlich teurer oder sogar erheblich eingeschränkt

Fazit zur Selbstständigkeit: Lohnt sich selbstständig machen?

In Deutschland gibt es immer mehr Menschen, die sich selbstständig machen, sei es im Hauptberuf oder als Nebentätigkeit. Dies zeigt durchaus, dass die Selbstständigkeit und die Gründung sehr beliebt sind. Trotzdem solltest du dir den Schritt sehr genau überlegen, denn er beinhaltet zwar zahlreiche Vorteile, hat allerdings auch seine Nachteile.

Eine gute Geschäftsidee, idealerweise mit einem Alleinstellungsmerkmal, ist die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Darüber hinaus solltest du ein Unternehmertyp sein, Herausforderungen mögen und genug Eigeninitiative besitzen, um auf Dauer erfolgreich am Markt zu sein. Es gibt einige Institutionen, die zum Beispiel beim Aufbau deines Business behilflich sein können, sowohl finanzieller Natur als auch in punkto Beratung.

Häufige Fragen zur Gründung und zur Selbstständigkeit

Warum sollte ich mich selbstständig machen?

Es gibt einige gute Gründe, warum du dich selbstständig machen solltest. Häufig ist es Unzufriedenheit mit der abhängigen Beschäftigung, die ein Anlass ist, über die Selbstständigkeit nachzudenken. Darüber hinaus gründen immer mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus, weil sie zum Beispiel keine Chance sehen, in ihrem bisherigen Beruf weiter tätig zu sein.

Welcher Unternehmensform ist die richtige?

Eine interessante Frage im Zusammenhang mit dem selbstständig machen ist, welche Unternehmensform die richtige ist. Hier kommt es vor allem darauf an, wie groß dein Business zu Beginn sein soll. Eine häufig gewählte Form der Selbstständigkeit ist die Solo-Selbstständigkeit, bei der du ganz auf dich alleine gestellt bis. Möchtest du das Business hingegen etwas größer aufziehen, eignet sich zum Beispiel die OHG oder eine KG. Wenn du tatsächlich im richtig großen Stil planst, ist oft eine Kapitalgesellschaft wie die AG eine gute Option. Besonders beliebt ist die GmbH, denn dort ist die Haftung ausschließlich auf das Vermögen der Gesellschaft begrenzt.

Brauche ich für die Selbstständigkeit eine Genehmigung?

Grundsätzlich steht es jedem Bürger hierzulande frei, ob er sich selbstständig machen möchte oder nicht. Dennoch bedarf es unter Umständen einer Genehmigung, je nachdem, welche Form der Selbstständigkeit du gerne ausüben möchtest. Freiberufler zum Beispiel können ihrer Tätigkeit oft ohne Genehmigung nachgehen, weil sie keinen Gewerbeschein benötigen. Ausnahmen gibt es allerdings, wie zum Beispiel bei Ärzten, die nicht ohne Zulassung praktizieren dürfen. Ganz ähnlich verhält es sich bei einer selbstständigen Tätigkeit. In diesem Fall benötigst du in der Regel einen Gewerbeschein, also eine Erlaubnis des Gewerbeamtes.

Wann sollte ich mich nicht selbstständig machen?

Die Selbstständigkeit ist nicht jedermanns Sache. Wenig geeignet für eine selbstständige Tätigkeit bist du, wenn du jeden Monat ein identisches Einkommen haben musst und dir Kalkulationssicherheit sehr wichtig ist. Darüber hinaus bist du ebenfalls nicht unbedingt für eine selbstständige Tätigkeit geeignet, falls du klare Anweisungen von anderen benötigst oder es dir an deiner Selbstdarstellung mangelt.

 

Bildquellen: pixabay.com / Alyibel / PublicDomainPictures / nattanan23 / StockSnap